Über Dominik Hollmann

     Hier ein Wort über Hollmann den Menschen.
…Verbürgte Tatsache aber ist, dass viele ehemalige Leidensgefährten ihm eine ganz ausserordentliche Hilfsbereitschaft, eine wahrhaft christliche Nächstenliebe bescheinigten.
     Und noch ein Wort über Hollmann den Staatsbürger, eine Feststellung, die wir andere auf uns beziehen könnten, und zwar im Sinne von Fehlanzeige! Dominik Hollmann hat als Einziger unter allen unseren Grössen tapfer in der Autonomiebewegung mitgewirkt, ohne Wenn und Aber, ohne fadenscheinige Ausflüchte und hasenfüssige Rückzieher, gradheraus und immer wieder mit persönlichem Einsatz.

Von den Redaktionskollegen des Almanachs "WIR SELBST. Russlanddeutsche Literatur-Blätter" Agnes Gisbrecht, Viktor Heinz, Wendelin Mangold, Nora Pfeffer und Lore Reimer beauftragt - Johann Warkentin.
1997, Seite 15.

Johann Warkentin,
'Nestor Russlanddeutscher Literatur' genannt,
Mitglied der Kommission für deutsche Literatur bei der Redaktion der Zeitung "Neues Leben" in den 70er und 80er Jahren,
Mitglied der ersten Delegationen nach Moskau in 1965 um Rehabilitierung der Sowjetdeutschen zu erreichen.
Lebt in Berlin.


       Mich hat besonders J.Warkentin "Wort über Hollmann den Menschen" berührt. …möchte auch ich unterzeichnen: Zwei Jahre an der Engelser Lehrerhochschule war er unser Dekan und hütete mit mir mein schreckliches Geheimnis: Ich war Tochter eines "Volksfeindes".

Nelly Wacker, Lehrerin, Dichterin, Schriftstellerin.
Arbeitsblätter zum Almanach "WIR SELBST. Russlanddeutsche Literatur-Blätter 1997", Seite 9.


       Am 12. August 1899 geboren, kann Dominik Hollmann auf ein tatenreiches Leben zurückschauen. Lehrer, Schriftsteller und Erzieher. Viele Zöglinge gedenken seiner mit Achtung, Liebe und Dank. Er hat gelehrt, wie man beharrlich und bescheiden um Wissen ringt und sich selbstlos der Sache seines Volkes hingibt. Dominik Hollmann hat unsere Literatur durch echte, wahrheitsliebende Helden bereichert. Edel gesinnt ist er selber.
       Als wir in den 30er Jahren mit ihm zusammen an der Hochschule studierten, er fast doppelt so alt wie wir und mit 15 Jahren Lehrererfahrung, steckten wir oft in Geldnöten. Dominik suchte Nebenverdienst nicht für sich allein, sondern für uns alle. Bald war es eine Übersetzung, bald waren es Nachhilfen. Und wieviel Ratschläge wir uns bei ihm holten! Man kann das nicht vergessen…

Ehemalige Mitstudenten
Hans Bahl, Irma Dyck, Hilda Fellinger,Alexander Gallinger, Heinrich Kämpf, Christjan Müller
1969, "Neues Leben", Moskau


       Dominik Hollmann, der mich im Frührot meiner Jugend vor dem Altar der Muse über die Taufe gehoben, war und bleibt für mich als Mensch und Schriftsteller in jeder Hinsicht ein Vorbild. Und wenn ich in der Literatur überhaupt etwas geschaffen habe, so verdanke ich es an ersten Stelle seiner Hilfe und seinen klugen Ratschlägen.

Woldemar Herdt, Schriftsteller, Dichter
1988, "Neues Leben", Moskau


       Einer unserer Volkstümlichsten, ein Mann aus dem Volke.

Alexander Henning, Literaturkritiker,
1988, "Neues Leben", Moskau


       Ich finde wieder und wieder die Bestätigung dessen, dass Dominik Hollmann zu den Erzählern in unserer sowjetdeutschen Literatur gehört, die sich Problemen der Moral, des Familienlebens zuwenden, die die Seele des Menschen, die komplizierten Wechselbeziehungen zwischen den Menschen, Güte, Völkerfreundschaft, das hohe moralische Bewußtsein siegen lassen.

Woldemar Eckert, Literaturkritiker
1979, "Neues Leben", Moskau


       "Als Prosaschriftsteller und Lyriker, Nachdichter und Publizist, Stückeschreiber und Schwänkeautor ist Dominik Hollmann vor allem Verfechter der Menschenrechte, propagiert Wissen, ist Agitator für ein menschenwürdiges Dasein. Einer unserer Volkstümlichsten, und das stellt ihn in gewissem Sinne Viktor Klein gleich".
       "Mit wieviel Gefühl er die Mundart und die Umgangssprache gebraucht! Diese Neigung lässt sich von der Tradition der deutschen Kolonisten an der Wolga, deren Nachkommen Dominik Hollmann ist, ableiten, sowie von dem Wissen des Dichters selbst, der, wohin ihn seine Lebenswege auch führen mochten, ob Dorfschullehrer oder Dozent einer Hochschule, ob Holzfäller in dem sowjetischen Zwangsarbeitslager für Russlanddeutsche, ob Buchhalter eines Fischerartels im hohen Norden während der Verbannung, oder Beirat der Kommission für deutsche Literatur bei der Redaktion der Zeitung Neues Leben, Moskau - stets ein Dorfschriftsteller geblieben ist".

Vorwort zum "Lesebuch",
Verlag Kasachstan, Alma-Ata, 1988


       Ich bewundere solche zielstrebigen Naturen, zu denen auch Sie, geehrter Dominik Hollmann, zählen und bin immer bestrebt, wenigstens ein wenig Ihnen ähnlich zu sein. Ich bin stolz auf meine Bekanntschaft mit Ihnen.

Herold Belger, Schriftsteller, Übersetzer, Literaturwissenschaftler,
Autor des Buches "Russlanddeutsche Schriftstelleer" edition ost, Berlin, 1999
Brief an D. Hollmann, 1974


       Vorbild
   An Dominik Hollmann

Verteidigend wie ein Soldat
das Gute und Gerechte,
bekämpfst Du kühn mit Wort und Tat
das Unflätige, Schlechte.

Gesucht hast nie im Leben Du
nach leichten, glatten Wegen.
Verschmähtest immer Rast und Ruh,
wirkt'st strebsam und verwegen.

Entschlossen grad und überzeugt
im Alltagstun und Handeln,
hast Du ein Beispiel uns gezeigt
mit Deinem Lebenswandel.

Alexander Brettmann, Lehrer, Dichter
August 1984, "Neues Leben", Moskau


       "Vielgeehrter Dominik Hollmann!
       Gestern zeigte mein Vater mir Ihre Gedichte. ("Freundschaft", Elegien, Gedichte "In einsamen Stunden".) Ich habe sie gelesen und mir wurde beklommen ums Herz. Diese Gedichte sind so traurig, aber ich kenne Sie doch als ganz anderen Menschen - einen lebensfrohen Menschen, mit frohem Mut. In mir erwachte der Wunsch, Ihnen zu schreiben. Verzeiht, aber ich schreibe von reinem Herzen. Ich freute mich immer mit Ihnen bekannt zu sein, und habe meinen Schülern in den Deutsche-Sprache-Stunden oft von Ihnen erzählt.
       Seien Sie bitte nicht so traurig, verlieren Sie den Mut nicht. Sie sind ein so prächtiger Mensch. Sie werden noch viele frohe Tage haben. Sie haben so viel Gutes für unser Volk geleistet und verdienen mehr gute Worte, als ich sie Ihnen schreiben kann.
       Möge Ihnen nur Gutes beschieden sein. Verlieren Sie den Mut nicht. Viele Russlanddeutsche kennen Sie, achten Sie, lieben Sie!"

Ella Pfeifer, Lehrerin im Dorf Nowo-Usenka, Gebiet Karaganda, Kasachstan.
Brief an D. Hollmann vom 6. November 1990


Wer könnte sich eine bessere Anerkennung von seinem Volk wünschen!
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